Alpentriathlon – oder die Angst der Flachländler vor den Bergen

Eigentlich sollte es nur ein ganz normaler Aktivurlaub in der Steiermark werden. Als sportlich aktives Pärchen aus der Großstadt wollten wir uns per Mountainbike zu moderaten Tagestouren aufmachen und die heile Welt der Heidis und Geißenpeters von oben anschauen. Doch dann fiel uns, während einer verdienten Rast in einer Jausenstation, DER ENNSTALER in die Hände. Das farbbefreite Regionalblatt glänzt durch Beiträge über örtliche Marschkapellen und rauschende Almfeste. Auf der letzten Seite fand sich ein Hinweis zum Aicher Alpen-Triathlon und brachte Aufruhr in unsere Ferienplanung. ALPENTRIATHLON – allein schon das Wort treibt die Fantasie von Flachlandtirolern in luftige Höhen. Die einzelnen Distanzen wirkten irritierend: 150 m Schwimmen (in eiskaltem Gletscherwasser?), 13 km Mountainbiken (Singletrail mit 20%tiger Steigung und 30%tiger Neigung?), 7 km Laufen (über Stock, Stein und Klettersteig?) Die Olympische Distanz hatte ich schon einmal (und nie wieder) gemeistert, und meinem Liebsten blieben noch zwei Wochen bis zu seinem Debüt beim Holsten-City-Man in Hamburg. Er bewies Mut und meldete sich im Gemeindeamt zur Teilnahme an.
Unser Aktivurlaub nahm ungeahnte Formen an. Aus dem Biken auf der Alpentourroute, oder dem „Radeln“, wie unsere Pensionswirtin, die Bäuerin vom Hollererhof so schön sagte, wurde eine Wettkampfteilnahme.

wurde eine Wettkampfteilnahme.
Zwei Stunden vor dem Start stolzieren einige auffallend gut gebaute Herren in knappen Höschen über den Parkplatz des Naturschwimmbades, der heute als Wechselzone dient. Ihre wohl geformten Schultern werden von aufgemalten Startnummern geziert, wie sie sonst nur Profis tragen. Auch mein Liebster bekommt diese Trophäe eines echten Triathleten mit dickem Filzstift verabreicht. Irgendwie wirkt er ein wenig eingeschüchtert und lächelt erst wieder, als einer der braungebrannten Naturburschen sich eine Zigarette anzündet.
40 Männer und 3 Frauen begeben sich an den Start. Die „internationale“ Beteiligung liegt bei einem (!) Teilnehmer aus Deutschland und wird vom Stadionsprecher stolz erwähnt. Er gibt auch Streckeninfos und lässt uns über „Ladestationen“ an KM 2 und 4 der Laufstrecke rätseln. Die Wasserprobe ergibt eine annehmbare Frische, die man sicher 5 Minuten überstehen kann. Diese Gegend Österreichs ist nicht gerade gesegnet mit ausufernden Seen, wodurch sich auch die Kurzdistanz in der kleinen „Pfütze“ erklärt.
Als der Bürgermeister in Krachlederner, gestrickten Kniestrümpfen, Trachtenschuhen und Starterpistole auf der Bildfläche erscheint, kommt Unruhe auf. Die Athleten werden ermahnt, die rote Startlinie erst nach dem Schuss zu überrennen, Schwimmbrillen werden aufgesetzt, letzte Küsse zugeworfen und schon hallt ein Knall durchs Tal.
Nach dem üblichen Gespritze und

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