„Und jetzt einen Schwarzbarsch! Zwanzig Pfund!“ Die Videokassette wird gewechselt, mein linker Arm schmerzt, im Hüftbereich habe ich sicher einen blauen Fleck, aber den Barsch will ich auch noch ins Boot holen.
„Im Royal Fishing Club leisten wir soziale Arbeit übers Angeln. Da sind auch viele Mädchen dabei! Die können das richtig gut.“ Herr Fimmen erläutert mir die Projekte des Clubs und schwärmt von den Angelreisen für benachteiligte Kinder.
Ob ich vielleicht bei Jörg Strehlow einen Angelkurs buchen sollte? Der Zander sei in der Anfangsphase des Drills träge, hatte er mir gesagt. Ganz anders, als mein Sailfisch. Fisch ist eben nicht gleich Fisch. Aber der Teilnahme an einem Kurs steht das Fehlen eines Fischereischeins entgegen. Das komplizierte Regelwerk verlangt Pflichtstunden in Theorie, eine strenge Prüfung und den praktischen Teil des Castingangelns.  Auf Nachfrage entpuppt sich die Praxis als Geschicklichkeitsprüfung im Trockenangeln. Diese Technik wird sogar als Wettkampf ausgeübt, mit einer Frau als Weltmeisterin.  Ein „Petra Heil“ liegt mir auf der Zunge, doch will ich den engagierten Vortrag nicht unterbrechen.
Eine qualitativ gute Angel-Grundausrüstung bieten seriöse Anbieter auf der Messe ab 150 Euro an. Im Handel ist Fisch recht teuer, überlege ich, und nicht immer frisch. Angeln könnte eine Alternative sein. Hamburg soll ein hervorragendes Revier sein. Manche sprechen gar von der Freien und Anglerstadt Hamburg. 40 000 Hamburger sollen ihre Ruten bereits ins heimische

ihre Ruten bereits ins heimische Wasser halten.
Mein Blick fällt auf eine „Wathose“, die in großen Lettern für 49.90 angeboten wird.  Während ich die Idee verwerfe den Anbieter auf seinen Rechtsschreibfehler aufmerksam zu machen, kommt eine Interessentin und prüft das Material. Schon immer haben mich diese überdimensionalen Hosen mit den integrierten Stiefeln fasziniert. Mit ihnen kann man sich hervorragend durchs Watt stiefeln.
„Gutes Angebot“, sagt die Dame, und erläutert mir das Brandungsangeln an der Ostsee. Mit einer Wathose watet man in der Brandung. Wissend nickend tarne ich meine Unwissenheit.
„Nicht ganz ungefährlich. Wenn oben Wasser rein läuft und man den Halt verliert wird sie zum Ballast. Ganzkörperneo ist besser!“
Aha! Da beginne ich doch lieber an der „Zanderkant“ im heimischen Hafen.

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Ende
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